Wir wollen einen Live-Stream, mindestens aber einen Audio- und Videomitschnitt. So wird die Teilnahme an den Sitzungen der SVV, der Ausschüsse und der Ortsbeiräte unabhängig vom Ort allen Bürgern ermöglicht.

Wir wollen eine Bürgerbeteiligungssatzung. Die oft als „Politik von oben“ empfundenen Entscheidungen werden so durch eine zweite Säule der Entscheidungsfindung ergänzt. Das rückt das Gemeinwohl in den Fokus, eröffnet Möglichkeiten der Mitbestimmung und steigert letztlich die Akzeptanz.

Zusätzlich wollen wir uns für einen Bürgeretat stark machen. Angelehnt an den Jugendetat sollen die Bürger gesamthaft an der Mitgestaltung Werneuchens teilhaben können, ohne sich zusätzlich kommunalpolitisch engagieren zu müssen. Die aktive Mitbestimmung und Teilhabe an der Entwicklung unseres Heimatortes soll allen auf kurzem Wege ermöglicht werden. Für die Gemeinde ergibt sich der Vorteil, dass Bedürfnissen der Bürger identifiziert werden. So werden Potenziale zur Weiterentwicklung unserer Stadt aufgedeckt und können als Inspiration genutzt werden.

Wir wollen uns für den Bildungsstandort Werneuchen einsetzen, der den Kindern und jungen Erwachsenen einen guten Start ins Leben ermöglicht. Erstrebenswert ist ein Bildungscampus, der die Bedürfnisse aller Kinder erfasst, sie auf ihrem Weg begleitet und ihnen verschiedene, individuelle Schulabschlüsse ermöglicht. Dieses Ziel können wir zum Beispiel durch die Entwicklung unserer Europaschule hin zu einer integrierten Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe erreichen.

In den stadteigenen Kitas und im Hort muss es einen gemeinschaftlichen, hohen Qualitätsstandard geben, der durch ausreichendes Personal gesichert wird. Ein Absenken des Betreuungsschlüssels durch Schaffung weiterer gemeindefinanzierter Stellen verbessert die Situation in der Ganztagsbetreuung, um den Familien weiterhin die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Die Versorgung unserer Kinder und Jugendlichen mit saisonalem, regionalem Essen in bester Qualität ist unser Anliegen. So könnte bei kommenden kommunalen Bauvorhaben der Bau einer Gemeinschaftsküche Berücksichtigung finden. Zudem könnten so weitere Arbeitsplätze in Werneuchen entstehen.

Eine Gemeinde lebt von ihren Menschen und ihren Begegnungen miteinander. Wenn jeder nur nach Hause kommt und seine Tür hinter sich schließt, geht das Gemeinschaftsgefühl verloren. Die Kernstadt Werneuchen benötigt – ebenso wie die Ortsteile – öffentliche Räume, um dies zu ermöglichen.

Der Bedarf an Fachärzten ist in Werneuchen gegeben. Die Familien benötigen Kinderärzte zu denen sie derzeit lange Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen. Ebenso ist es für unsere Rentner extrem schwierig Fachärzte zu erreichen, da der ÖPNV nur auf das Erreichen von Berlin und den umliegenden Schulen ausgerichtet ist. Ein medizinisches Versorgungszentrum, welches von der Stadt ausgestattet wird und über eine Verwaltung verfügt, die den Ärzten den Papierkram erleichtert, wäre überlegenswert. Um die Möglichkeiten und Bedarfe festzustellen, setzen wir uns für das Aufleben der AG Fachärzte ein.

Die Vereinsarbeit ist ein existentieller Baustein der sozialen Gemeinschaft. Die Organisation dieser erfolgt zumeist ehrenamtlich und kann enorm aufwändig und zeitintensiv sein. Um das Angebot der Vereine in der Stadt zu halten und ausbauen zu können, wünschen wir für sie eine stärkere Förderung und Entlastung unserer vielen Ehrenamtler. Dafür sollen sowohl finanzielle Mittel erhöht / bereitgestellt, als auch die Organisation durch die Stadtverwaltung unterstützt werden.

Ein sehr wichtiges Thema ist für uns die Schulwegsicherung. Hier sehen wir einigen Verbesserungsbedarf innerhalb der Stadt, weshalb wir die Einrichtung eines Tempo-30-Limits an allen Bushaltestellen erreichen wollen. Der Zustand des Haltestellenbereiches einiger Haltestellen, der sowohl zu schmal, als auch unbefestigt, unbeleuchtet und nicht wettergeschützt ist, ist unhaltbar. Das Thema Schulwegsicherung ist auch direkt im Bereich der Grundschule ein sehr dringendes Thema. Gerade kurz vor Unterrichtsbeginn kann dort nur von Chaos gesprochen werden. Das massive Aufkommen von Elterntaxis und die begrenzten Haltemöglichkeiten führen immer wieder zu Gefahrensituationen für Kinder, die die Schule fußläufig erreichen wollen. Viele Grundschulkinder nutzen den Sportplatz an der Wegendorfer Straße. Auf dem Weg dorthin fehlen Rad- und Gehwege. Die Kinder müssen auf der Straße laufen.

Mit der Taktverdichtung ab Dezember 2024 wird die NEB alle 30 Minuten nach Berlin fahren. So werden noch mehr Pendler von der Straße auf den ÖPNV wechseln. In Zeiten des Personalmangels leidet aber die Verlässlichkeit. Gespräche mit der Bahngesellschaft aber auch mit der Barnimer Busgesellschaft loten Handlungsspielräume aus. Steigende Einwohnerzahlen bedeuten mehr Verkehr auf der Straße. Langfristig werden für den fließenden Verkehr nach Berlin nur die Ortsumfahrungen in Ahrensfelde und auch Seefeld Abhilfe schaffen. Da die Möglichkeiten der Stadtverordneten gering sind, Einfluss auf den Pendlerverkehr zu nehmen, möchten wir den Gewerbestandort Werneuchen stärken, um den Menschen vor Ort Arbeitsplätze anbieten zu können.

Werneuchen wächst und das ist auch gut so! Doch wie es wächst, lässt sich optimieren. Ein- und Zweifamilienhäuser entstehen reichlich, doch nicht jeder kann und will darin Leben. Wo sollen die Kinder wohnen, wenn sie das Elternhaus verlassen? Können bei Trennung beide Eltern im selben Ort wohnen bleiben? Der Wohnungsmarkt in Werneuchen ist sehr angespannt und auch schwer bezahlbar geworden. Die Verkehrsanbindung (am Tag) ist gut, wird besser, der Ort ist lebenswert. Aber nun weg aus dem Heimatort mangels Wohnmöglichkeiten? Nein! Wir wollen, dass mehr Wohnraum durch die Förderung des Baus von Mehrfamilienhäusern geschaffen wird.

Der Klimawandel zeigt immer stärkere Auswirkungen, Dürreperioden wechseln sich mit extremen Regenphasen ab. Zunehmende Oberflächenversiegelung verhindert Versickerung und damit Rückhaltung und Speicherung von Niederschlägen. Wir wollen die Stadt nachhaltiger gestalten! Sei es die Schaffung von Wasserreservoirs zur Abmilderung von Dürreperioden oder als Energiespeicher, die weitere Pflanzung von Bäumen im öffentlichen Raum, Begrünung von Dachflächen und Fassaden für ein angenehmeres Klima in den Sommermonaten, der Aufbau von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden als ein Beitrag zur Energiesicherung und zur Nachhaltigkeit. Vielleicht gar die Entwicklung zu einer sogenannten Schwammstadt. Viele Möglichkeiten schweben uns vor! Lasst uns gemeinsam die Zukunft gestalten!

Unsere Gesellschaft steht vor vielen Herausforderungen. Die Energiewirtschaft nachhaltiger aufzustellen ist eine davon – und auch Werneuchen leistet seinen Beitrag. In der jüngeren Vergangenheit wurde versäumt, die direkt betroffenen Anwohner in den Prozess miteinzubinden und damit die Akzeptanz zu erhöhen. Mittlerweile bestehen rechtliche Rahmenbedingungen, die eine bessere Mitnahme der Bevölkerung ermöglichen, die wir konsequent nutzen wollen. Wir wollen die Stadtwerke fit machen, auch Energieanbieter zu werden. Dadurch kann die lokal erzeugte Energie lokal genutzt und zu attraktiven Preisen angeboten werden.

Einerseits sind die Pflichtaufgaben der Stadt vorgegeben und müssen erfüllt werden. Das dafür nötige Geld und Personal muss bereitgestellt werden. Andererseits bereichern die freiwilligen Aufgaben unsere Gesellschaft und erfüllen unsere Stadt erst mit Leben. Hier den Rotstift anzusetzen, wäre fatal. Deshalb müssen die Aufwendungen an dieser Stelle klug geplant werden. Förderprogramme und -töpfe zu finden und konsequent für die Vorhaben zu nutzen, ebnet den Weg in eine entspanntere Haushaltslage. Gesellschaftliche Akteure müssen in ihrem ehrenamtlichen Engagement unterstützen werden, z. B. indem die Stadtverwaltung bei Anträgen hilft und Kontakte zu Ansprechpartnern vermittelt. Wir wollen einen Bürgerhaushalt, denn die Bürger sollen direkt entscheiden können, für welche Projekte Geld ausgegeben werden soll. Hierfür wollen wir die Mittel, die aus regenerativen Energien in die Stadtkasse fließen, nutzen.

Aufgrund der Geschehnisse in der Vergangenheit, insbesondere der festgestellten Auffälligkeiten im Vergabeprozess zum Grundschulneubau, halten wir die Schaffung eines Vergabeprüfungsausschusses als Unterausschuss des A3 (Ausschuss für Haushaltsangelegenheiten) für dringend erforderlich, um zukünftig Fehler in dieser Richtung zu minimieren oder gar vermeiden zu können.

Für die Stadtentwicklung braucht es Geld – das weiß auch die „höhere“ Politik und stellt immer wieder Fördergelder zur Verfügung. Diese landen aber nicht einfach „automatisch“ in den Gemeinden, sondern müssen beantragt werden. Um das Maximum an Fördergeldern für uns als Stadt Werneuchen erreichen zu können, erstreben wir die Schaffung einer (Teilzeit-)Stelle in der Stadtverwaltung, die sich mit den zur Verfügung stehenden Programmen und deren Voraussetzungen befasst und die Beantragung dieser Gelder verantwortet. Um den Anreiz der Akquise zu erhöhen, wäre auch die Vergabe als externe Position mit entsprechender Provision denkbar. In jedem Fall muss hier sichergestellt werden, das Beste für Werneuchen zu erreichen!